Weihnachtsbrief 2024 – Ein Reisebericht über Karunai

Liebe Karunai-Freunde,

In diesem Jahr möchten wir sie in unserem Weihnachtsbrief über eine gemeinsame Reise von Pfarrer Charles Raya, seinem Bruder Victor – ehrenamtlicher Leiter von Karunai Indien- meinem Mann und mir zu unserem Projekt in Indien berichten.

An den ersten beiden Tagen besuchten wir vier Schulen in Chennai, an denen wir Mädchen aus ärmsten Familien unterstützen. Oft stehen Mütter ohne jegliches Einkommen dar und wissen nicht, wie sie ihre Familie ernähren können. Ein Schulbesuch ist dann nicht mehr finanzierbar.

An insgesamt acht Schulen in der Region ermöglichen wir 150 Mädchen den Schulbesuch. Hierbei übernehmen wir die Kosten für Schulgebühr, Uniform, Essen und Schulmaterial.

An allen Schulen wurden wir von den Schülerinnen und Lehrern herzlich empfangen. Wir konnten mit den jeweiligen Mädchen und den Lehrern sprechen sowie Fragen stellen. Die Mädchen haben sehr wohl erkannt, welche Chance sie bekommen. Wir konnten eine große Dankbarkeit feststellen.

Außerdem unterstützen wir zur Zeit vier Karunai-Mädchen bei der Berufsausbildung. Sehr stolz können wir berichten, dass bereits 19 Mädchen erfolgreich ihre Berufsausbildung, z.B. als Krankenschwester, etc. abgeschlossen haben.

Am nächsten Tag besuchten wir als erstes die Schule, die unsere Karunai-Mädchen seit Beginn unseres Projektes besuchen. Auch hier unterstützen wir zusätzlich 30 Mädchen, die nicht im Karunai-Haus leben. Karunai genießt an der Schule einen sehr guten Ruf, da die Mädchen sehr ehrgeizig und zielstrebig sind.

Am Mittag erreichten wir dann endlich unser Karunai-Haus. Der Empfang war, wie bei den vorherigen Besuchen, äußerst herzlich. Wir wurden von den Mädchen freudig begrüßt und wir übermittelten liebe Grüße von unseren Mitgliedern, Paten und Sponsoren.

Wir haben uns lange mit ihnen unterhalten und es wurden viele bewegende Geschichten erzählt.

Nach einer Besichtigung der Gebäude und des Geländes können wir bestätigen, dass alles in einem sehr guten Zustand ist. Auch die neu erstellte und teils reparierte Mauer rund um das Gelände bietet die erforderliche Sicherheit der Mädchen, für die wir verantwortlich sind.

Am Abend fand ein fröhliches Fest mit den Mädchen und einigen Müttern sowie mit den Dorfbewohnern von Chinnababusamudram statt. Es gab Tanzvorführungen von den Mädchen, die indischen, klassischen Tanz lernen, andere zeigten uns ihre Künste in einer Verteidigungssportart mit langen Stöcken. Der Abend wurde in fließendem Englisch von zwei Mädchen moderiert.

Sehr bewegend empfanden wir, dass sich Mütter, deren Töchter wir unterstützen, sich zu Wort meldeten und über ihre Situation berichteten. Eine Mutter erzählte, sie könne weder lesen noch schreiben. Ihre Mutter habe ihr erklärt, unbedingt für eine schulische Bildung ihrer Tochter zu sorgen. Jetzt, wo ihr Mann verstorben sei und sie drei Kinder ernähren müsse, hätte sie ihre Tochter nicht mehr zur Schule schicken können. Mit Tränen in den Augen bedankte sie sich.

Das Fazit unserer Reise ist:

Wir sind weiterhin auf einem sehr guten Weg.

Die tolle Entwicklung von Karunai war und ist nur möglich aufgrund des enormen ehrenamtlichen Einsatzes von Mr. Victor Raya, seiner Familie und des Teams im Karunai-Haus.

Auch wir, das Karunai-Team in Straelen, werden uns weiter mit Begeisterung und Engagement anstrengen, Karunai erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Mein Mann und ich haben mit vielen positiven Eindrücken zuversichtlich die Heimreise angetreten.

Maria und Hans Röben

Update am 21.12.2024: Lesen Sie dazu hier den Artikel aus den Niederrhein Nachrichten, welcher am 21.12.2024 auf der Titelseite erschienen ist.